Ein ganzer Monat ist nun schon vergangen, seit unser Verein eine Pferdekoppel und eine Obstwiese in Morlautern zum „Talent-Acker“ erklärt hat. Unsere Debüt-Veranstaltung hätte, im Rückblick betrachtet, nicht besser ablaufen können. Die Stimmung war durchweg grandios, nicht nur im Publikum, sondern auch zwischen allen sieben Bands, die bei unserem kleinen Festival wirklich alles gegeben haben.
JON
Sehr gefreut habe ich mich persönlich über die vielen Eltern, die Mittags schon mit ihren Kindern vorbei kamen. Wärend die Erwachsenen den akustischen Klängen von JON oder Johannes Steil lauschten konnten sich die Kinder im Wald oder auf den Heuballen austoben. Das verlieh der Veranstaltung schon von Anfang an eine vollkommen ungezwungene Atmosphäre und sollte im nächsten Jahr unbedingt beibehalten werden. Wir überlegen sogar, nächstes Jahr Mittags auch ein Kinderprogramm auf die Beine zu stellen.
Gegen Abend hin wurden härtere Saiten aufgezogen. Eine derart kraftvolle Stimme hatten wohl die wenigsten von Arne Jacob, dem Sänger von Velcomity, erwartet. Die Band lieferte Rhythmen ab, die einen augenblicklich zum Bewegen, Tanzen und Headbangen verleiteten. Obwohl sie härtere Musik aus dem Metal-Bereich spielen, die weit abseits des üblichen Mainstream-gedudels liegt, war die Resonanz des Publikums nicht nur bei den eingefleischten Metalheads sehr positiv, was mich sehr gefreut hat. Schließlich ist es genau das, worauf es bei Rock im Shop ankommt: Hier sollen nicht den ganzen Tag die 0-8-15 Partyknaller á la „Summer of 69“ oder „Sweet home Alabama“ gespielt werden, die zwar zum Partymachen todsicher funktionieren, aber genau deshalb auch sehr ausgelutscht sind. Diese Art von Musik ist in den Kerwezelten und auf Faschingsveranstaltungen bestens aufgehoben. Hier geht es darum auch mal zu anderer Musik abzufeiern. Vielleicht auch mal was neues entdecken. Man geht dabei natürlich auch das Risiko ein, dass einem etwas nicht gefällt, aber scheiß drauf. Bei der nächsten Bands sieht’s vielleicht schon wieder anders aus. Glücklicherweise hat das Publikum das genau so gesehen und die Stimmung war durchgehend geil.
LammBock
Gefreut hat mich auch, dass die Bands sehr viele selbst geschriebene Lieder mitgebracht haben, die teilweise von einer hohen musikalischen Reife zeugten und mir persönlich mehr zu bieten hatten, als manche Coverversion. Zu nennen sind hier insbesondere die Classic Rock Nummern von Season Four, die auch gerade ein Musikvideo zu ihrem Lied „Chasing Sunsets“ veröffentlich haben, das es hier zu sehen gibt, die Deutschrocklieder von Uhrwerk sowie natürlich die eigenen Lieder von LammBock.
Mit Einbruch der Dunkelheit und wohl auch gesteigertem Alkoholpegel hielt es dann irgendwann auch der letze Tanzmuffel nicht mehr auf seinem Platz aus. Vor der Bühne entstand eine tanzende, springende, arme-hochwerfende Masse in bester Feierlaune, die auch nach dem letzten Act noch bis tief in die Nacht hinein anhielt.
Es war einfach ein wahnsinnig geiles Fest mit allem und scharf. Geile Bands, geile Mukke, geiles Publikum, verdurstet is auch niemand und wie’s aussieht sind wir auch finanziell draußen. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr und bin sehr gespannt, was uns dann erwartet.
Euer Marius
LammBock
Im Backstage
Uhrwerk